Uetersen. „Wer feiern kann, kann auch arbeiten“ – die CDU im Kreis Pinneberg erfüllte diese Weisheit auf nur einer einzigen Veranstaltung mit Leben: dem Kreisparteitag im Uetersener Hotel „Rosenschatz“. Rund 160 Gäste waren gekommen, um gemeinsam ein bisschen zurück- und nach vorn zu blicken, auch die aktuelle Lage ins Auge zu nehmen sowie sich mit einigen Anträgen zu beschäftigen, die die Kreisgliederung auf Landes- und Bundesebene vorantreiben soll.
Mit Sekt, Saft und Selter wärmten sich die Parteifreundinnen und -freunde auf, bevor es ans Politische ging. Kreisvorsitzender Martin Balasus feierte die Erfolge der Landtagsfraktion in Kiel inklusive diverser Verbesserungen im Bildungsbereich sowie den Erfolg zum Weiterbau der A 20. Bundesbildungsministerin und Ehrengast Karin Prien nahm die Besucherinnen und Besucher mit auf eine tour d’horizon durch die Bundespolitik.
Und dann freute sich die Versammlung über die – zumindest zeitweise – Rückkehr eines „verlorenen Sohnes“. Dr. Ole Schröder, langjähriger Kreisvorsitzender, Bundestagsabgeordneter und auch Parlamentarischer Staatssekretär, hatte es sich nicht nehmen lassen, bei diesem besonderen Parteitag „seines“ alten Verbandes vorbeizuschauen. Auch wenn er nun schon seit Jahren seinen Lebensmittelpunkt mit seiner Frau Christina und den drei Mädchen in Hessen hat, war es, als sei er nie weg gewesen. Freundliche Schnacks, Händeschütteln und Selfiewünsche rahmten seine Rede ein, in der er auch kritisch und selbstkritisch mit vergangenen Entscheidungen umging. Ein Beispiel war der von Kanzlerin Merkel verfügte Ausstieg aus der Kernkraft – „Einer der größten Fehler“ (Schröder). Aber auch er habe nicht dagegen gestimmt – weil er wegen der Geburt seiner ersten Tochter gar nicht im Bundestag anwesend sein konnte.
Bewegend war die Botschaft des Ehrenvorsitzenden Dr. Jürgen Westphal. Der langjährige Abgeordnete und Wirtschaftsminister ist mittlerweile 98 Jahre alt, lebt in Hamburg, sodass er seine Botschaft per Video von der Leinwand der Versammlung nahebrachte: Seine Devise „Fleiß und Haltung“ habe auch heute noch Bestand – Fleiß zeigen, wenn es darum geht, sich um die Belange der Mitmenschen zu kümmern, und Haltung, sobald mal Wind vom politischen Gegner entgegenbläst.
Nach Anträgen zur Verkehrs- und zur Wohnungspolitik, nahm die Junge Union die Devise des Ehrenvorsitzenden gleich auf. Mit ihrem Antrag zur Rentenpolitik stärkte die junge Garde dabei dem Bundestagsabgeordneten Daniel Kölbl den Rücken, der gemeinsam mit der „Jungen Gruppe“ der CDU-Abgeordneten das Rentenkonzept der SPD-Sozialministerin Bas korrigieren will, um schlimme finanzielle Vorfestlegungen zu verhindern, die Bas entgegen der Abmachungen im Koalitionsvertrag noch in den Gesetzentwurf hineingemogelt hat.
Daniel Kölbl: „Es geht hier nicht um Kürzungen der Rente. Es geht darum, ob das Rentenniveau weit über 2031 hinaus festgelegt wird und so über 100 Milliarden an Mehrausgaben drohen. Wir wollen uns und die Rentenkommission in ihren zu erarbeitenden Plänen nicht fesseln lassen. Es gibt andere Stellschrauben, über die wir sprechen können.“ Mit großer Mehrheit stellte die Versammlung sich hinter ihren Bundestagsabgeordneten – und zeigte die vom Ehrenvorsitzenden gewünschte Haltung, dass man seinen eigenen Vertreter in Berlin nicht im Stich lässt.
Und zur Feier gab’s natürlich auch eine Geburtstagstorte: Uetersens CDU-Chef Baris Karabacak hatte ein Backwerk organisiert, in Parteifarben-Glasur, aber mit herrlichem Schoko-Geschmack! Nur eine Torte für 160 Gäste? – Ja, es passte trotzdem, jeder und jede die wollten, bekam ein kleines Stück zum Probieren. Denn in der Kreis Pinneberger CDU weiß man, wie man teilt.

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